Zeitungsbericht Fränkischer Tag 07.05.2008

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Der Zeiger zeigt nach oben

AUFSCHLAG
Die Herren 50 des TV Adelsdorf sind mit einer Niederlage in die neue Tennis-Saison gestartet.
Mehr als ein Training pro Woche wird es trotzdem nicht geben

"Wir kennen uns von früher, haben vor 25 Jahren gemeinsam angefangen. Wir halten schon immer zusammen", beschreibt Alois Rittmayer, Mannschaftsführer der Herren 50 des TV Adelsdorf, seine Formation. Mit diesem Rückhalt dürfte die Saison-Auftaktniederlage in der Bezirksklasse 1 gegen den ARSV Katzwang vom vergangenen Samstag sicher schnell überwunden sein. Beim 4:5 auf eigenem Feld zeigte sich aber auch, warum dieser Zusammenhalt für die Adelsdorfer Mannschaft nicht nur Vorteil, sondern beinahe Pflicht ist. "Wenn du nur so wenig Männer hast, da sind Verletzungen immer ein Drama", so Rittmayer noch vor Beginn der Partie. Als ob er es gespürt hätte, erwischte es gleich zu Beginn Herbert Schuberth, der sein Einzel verletzungsbedingt abbrechen und damit verloren geben musste. Eine Ruhepause reichte als Behandlung offenbar aus, und so war er später am Nachmittag schon wieder mit Peter Alber im Doppel im Einsatz. Die beiden siegten mit 3:6, 6:3 und 10:2.Da dies der einzige Doppelerfolg bleiben sollte und es nach den sechs gespielten Einzeln unentschieden stand, blieb am Ende des ersten Spieltags eine knappe 4:5-Niederlage der sieben Adelsdorfer Herren 50.
Dass sie es und dass es auch die sieben anderen Adelsdorfer Teams besser können, weiß natürlich der Erste Vorsitzende, ThomasZeitler. "Wir haben nun seit rund drei Jahren das höchste Spielniveau der Vereinsgeschichte". Neben den Herren 50, der Ersten Herrenmannschaft oder auch der erfolgreichen Jugendarbeit, ist vor allem das Bezirksliga-Team der Herren 30 "mit dem Willen zum Aufstieg in die Landesliga" das Aushängeschild des 1974 gegründeten Vereins.
Seit Mitte der 70er Jahre hat sich freilich einiges verändert. Die Mitgliederzahl schoss während des großen Tennisbooms zu Zeiten einer Stefanie Graf oder eines Boris Becker in die Höhe, neue Plätze wurden angelegt und sogar die eigene Tennishalle konnte gebaut werden. Auf der anderen Seite ist diese Hochphase des "weißen Sports" natürlich längst vorbei, und andere Sportarten wie zum Beispiel Golf erfreuen sich steigender Popularität im Tennis-Klientel, so dass die Zahl der Mitglieder von einst 320 auf heute 165 zurückgegangen ist, was natürlich auch auf die Brieftasche des Vereins drückt.

Stolz auf deutschen U14-Meister
Trotzdem bleibt "die Grundlage des Vereins das Beisammensein", sagt Zeitler und erinnert sich zum Beispiel an den Bau der ersten Plätze samt Hütte, wo zahlreiche Feste und Siege gefeiert wurden. "Auch wenn hier und da Stagnation eingetreten ist, im Grunde zeigt der Zeiger stetig nach oben", fasst er die sportliche Situation des Vereins zusammen.
Besonders weit nach oben hat es inzwischen ein ehemaliger Adelsdorfer geschafft Matthias Wunner stieg bereits bis zum deutschen U14-Meister auf und ist somit das Paradebeispiel für die erfolgreiche Jugendarbeit von Jochen Lindner und Andy Schulze.
Neben dem Trainings- und Spielalltag stehen beim Nachwuchs zum Beispiel zwei "Tennis for Fun"-Trainingswochenenden sowie diverse samstägliche Veranstaltungen im Jahreskalender.
In eben diesem ist bei Jung wie Alt sicher jetzt schon das Wochenende um den 6. September rot markiert und unterstrichen. Dann sind nämlich für drei Tage die Ex-Profispieler Rod Frowley (Australien) und Dan Hochberger (USA) in Adelsdorf zu Gast. Letzterer war unter anderem amerikanischer Collegemeister im Doppel, während Frowley 1981 im Wimbledon-Halbfinale gegen John McEnroe antrat, fünf Doppel-Titel in der ATP gewann und mit 26:24 den Rekord über den längsten Tie-Break der Tennisgeschichte hält. Anfang September haben alle Mitglieder des TV Adelsdorf sowie des TBSV Aisch dann Gelegenheit sich jeweils zu dritt in eineinhalbstündigen Trainings-Sessions von den "alten Hasen" noch etwas abzuschauen.
Auch wenn die Saison zu diesem Zeitpunkt schon längst Geschichte sein wird, hofft Zeitler, dass alle Mannschaften auch 2008 ihre jeweilige Spielklasse werden halten und die ein oder andere vielleicht sogar den Aufstieg wird anvisieren können. Ausgenommen Jugend und Bambinis: "Die spielen eh schon in der höchsten Spielklasse".

Drei Fragen an den Chef

Der Erste Vorsitzende des TV Adelsdorf, Thomas Zeitler, beantwortet drei Fragen des Fränkischen Tags.

Wer ist unter den aktiven Spielern die Nr. 1 im Verein?
Thomas Zeitler: Björn Hippenstiel. Er kommt aus dem Raum Neustadt und spielt bei uns bei den Herren 30. Letztes Jahr hat er sich außerdem im K.o.-System den Titel des Vereinsmeisters geholt.

Wer ist die gute Seele des TV Adelsdorf?
Thomas Zeitler: Alle ehrenamtlichen Helfer. Ob Gunda Geier, Sigrid Wolt, meine Frau Susanne, Peter Alber oder die einzelnen Vorstände sie alle sorgen dafür, dass der Verein im bestmöglichen Zustand gehalten wird und stemmen daneben auch noch verschiedene gesellschaftliche Ereignisse wie unseren Caipirinha-Stand am Dorffest. Der Verein lebt einfach aus sich selbst heraus und das ist ein Gewinn.

Was unterscheidet ihren Verein von anderen Tennisvereinen?
Thomas Zeitler: Für einen Verein in der Größenordnung von unseren rund 160 Mitgliedern ist der TV Adelsdorf ein Club, der von den einzelnen Ligen her gesehen, sehr hochklassig spielt. Und das seit mehreren Jahren. Außerdem haben wir noch unsere Tennishalle, was uns auch im Winter die Möglichkeit gibt, das Spielniveau in etwa zu halten.

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